Steigender Trend des weltweiten Maiskurs
Die Klimaschwankungen haben negative Auswirkungen auf zahlreiche Produktionsgebiete
Im Sommer waren zahlreiche Produktionsgebiete Klimaschwankungen ausgesetzt, wodurch ihr Produktionspotenzial beeinträchtigt wurde. Dies ist der Fall in den USA (weltweit führender Erzeuger und Exporteur), wo die Dürre im August und der Derecho genannte Sturm den Staat Iowa (wichtigster Erzeugerstaat mit 20 % der amerikanischen Produktion) dazu gezwungen hat, die Prognose um 10 MT (378 MT) im Vergleich zum August zu senken. Dies ist auch in der EU und der Schwarzmeerregion der Fall, wo zahlreiche Erzeugerländer von der Dürre betroffen waren: Frankreich, Rumänien, die Ukraine, Russland … Die Europäische Kommission hat ebenfalls ihre Prognose für das Produktionspotenzial der EU um 2 dz/ha herabgesetzt (72 dz/ha im Vergleich zu 80dz/ha im August). Die ukrainische Regierung kündigt eine Produktion von 33 MT gegenüber den zu Beginn der Kampagne erwarteten 40 MT an.
Auf der südlichen Halbkugel beunruhigt das Klimaphänomens „la Niña“ die Betriebe. La Niña trocknet die Luftmassen in Südamerika aus ist in Brasilien und Argentinien für eine Dürre verantwortlich, die sowohl die Aussaat als auch den Maisanbauzyklus stören könnte.
Dieser Produktionstrend führt zwar zu Reaktionen der Märkte. Andererseits wird der Kurs jedoch durch die steigende Nachfragende gestützt.
Eine dynamische weltweite Nachfrage
Mais ist derzeit das am meisten konsumierte Getreide weltweit; und dies noch vor Weizen und Reis. Die Prognose für die derzeit beginnende Kampagne 2020/21 liegt bei 1158 MT, was einen Anstieg im Vergleich zur Vorjahreskampagne darstellt.
Diese Nachfrage wird durch den Bedarf der Industrie (Grießmühlen, Ethanol, usw.) getrieben – aber auch – oder vor allem – durch die Nachfrage der Tierfutterhersteller, wodurch die Weltmarktpreise gestützt werden. So nimmt die Schweinezucht in China, in der das Land weltweit führend ist, nach einem Ausbruch der Schweinpest, die wiederum zur Schlachtung der Hälfte des Viehbestandes im Lande führte, erneut stark zu. Darüber hinaus wird das strukturell bedingte Futtermitteldefizit des Landes durch Handelsstreitigkeiten (der Import von Gerste aus Australien wurden eingestellt) und Taifune, die die Ernten im Norden des Landes beschädigt haben, noch verschärft. Infolgedessen importiert das Land derzeit große Mengen an amerikanischen und ukrainischen Mais: Es wurden über 12 MT vertraglich festgelegt; gegenüber einem durchschnittliche Importvolumina von 4 Mt pro Saison in normalen Zeiten.
In den USA ist jedoch die Inlandsnachfrage weiterhin träge; vor allem aufgrund der Schwierigkeiten der Ethanolindustrie – dem Absatzmarkt für 40 % der US-Maisproduktion. Aufgrund der Covid-19-Pandemie und den Reisebeschränkungen liegt der Verbrauch um 10 % unter seinem Durchschnittsniveau. Außerdem sind die Lager der wichtigsten Exportländer (USA, Brasilien, Argentinien und Ukraine) weltweit noch gut gefüllt, was dazu beitragen dürfte, dass die Preise nur eingeschränkt ansteigen. Wobei die Preise bisher noch nicht wieder das Niveau erreicht haben, auf dem sie sich vor der Covid-19-Pandemie befanden.