Der europäische Markt für Maissaatgut 2022: Trends und Versorgung
Der europäische Markt 2022: Trends und Versorgung mit hochwertigem Saatgut
Die Herbst-Winter-Aussaat geht in Europa zu Ende. Wir weisen darauf hin, dass die Rapsanbauflächen für die Ernte 2022in den meisten europäischen Erzeugerländern wieder angestiegen sind, da die Ölfrüchte von attraktiven Preisen und allgemein zufriedenstellenden aus Aussaatbedingungen profitiert. Die Aussaat von Winterweichweizen bleibt jedoch stabil oder ist leicht rückläufig. Was die Prognosen für die Maissaatgut im Frühjahr 2022 betrifft, so gehen wir davon aus, dass angesichts der günstigen Preise auf dem Markt für Körnermais und der guten Erträge in den meisten europäischen Ländern (außer in Ungarn, Serbien und Kroatien) die Zahlen stabil bleiben werden. Die Trends in den verschiedenen Anbaugebieten dürften recht uneinheitlich ausfallen, wenn man die Zunahme der Rapsanbauflächen im Herbst 2021 und den Höhenflug der Düngemittelpreise berücksichtigt. Die Anbauflächen für Futtermais in der EU dürften hingegen zurückgehen, da die Futtermittelbestände in den wichtigsten Erzeugerländern auf ein zufriedenstellendes Niveau aufgefüllt wurden und der Absatzmarkt für Biogas durch neue Vorschriften in Deutschland beeinträchtigt werden könnte. Außerhalb der EU ist ein starker Rückgang der Aussaat von Winterweizen in Russland (aufgrund von Exportzöllen) zu verzeichnen, was zu einem Anstieg der Maisanbaufläche führen könnte. In der Ukraine wird jedoch eine starke Konkurrenz durch Sonnenblumen erwartet. Körnermais dürfte bestenfalls stabil bleiben.
Was die Saatgutproduktion zur Versorgung dieser Märkte angeht, gibt es mit 304 000 ha Vermehrungsfläche, die 2021 im Hinblick auf die Handelskampagne 2022 angelegt wurden (+15 % im Vorjahresvergleich) einen Rekord der europäischen Anbauflächen zu vermelden. Wichtigster europäischer Maissaatguterzeuger bleibt mit 85 000 ha (+6 %) Frankreich, gefolgt von der Ukraine (44 000 ha, +46 %), von Rumänien (35 000 ha, 13 %) und Ungarn (31 000 ha, 13 %). Die Erträge werden höchstwahrscheinlich in Frankreich den Erwartungen entsprechen, in der Ukraine über den anvisierten Zahlen liegen und in Ungarn und Rumänien aufgrund der klimatischen Bedingungen defizitär sein. Auch in Russland (ca. 31 000 ha) und der Türkei (ca. 17 000 ha) wird die lokale Produktion wohl beeinträchtigt werden. Insgesamt ist das Qualitätsniveau hoch und das verfügbare Saatgut sollte die Versorgung der verschiedenen Märkte ermöglichen.