DIE ANLAGE
Die Aussaat hat einen entscheidenden Einfluss auf das Ertragsvolumen. Die Beherrschung sämtlicher Parameter dieser wichtigen Etappe ist für eine Optimierung des Maisanbaus unerlässlich. Von der Wahl der richtigen Sorte bis zu den bewährten Maßnahmen bei der Aussaat: Ein kurzer Überblick über die richtigen Verhaltensweisen für die Nutzung des Potenzials der Hybridgenetik.
Die Vorbereitung des Bodens
Die verschiedenen Maßnahmen der Bodenvorbereitung zielen auf die Schaffung von für die Verwurzelung und den Aufgang optimalen Bodenbedingungen ab.
Mais wird in einem homogenen, sogar leicht kompakten Boden besser wurzeln als in einem luftigen Boden oder einem Boden mit sehr unterschiedlicher Porosität. Um das Ziel unabhängig von den eingesetzten Maschinen oder der Arbeitsphase zu erreichen, Pflügen oder Nacharbeit, sind die Maßnahmen auf einem abgetrockneten Boden durchzuführen. Die Vorbereitung des Saatbettes, frühzeitig bei lehmigen Böden und im letzten Moment bei stark verdichteten Böden, muss mit möglichst wenigen Durchgängen durchgeführt werden.
„Die“ ideale Bodenvorbereitung gibt es nicht. Sie ist häufig ein Kompromiss mit dem Klima, der verfügbaren Zeit, den vorhandenen Geräten und der Größe des Betriebes. Es sollte besonders darauf geachtet werden, dass der Boden zwischen den Durchgängen der verschiedenen Etappen nicht austrocknet und rückverfestigt wird, damit die Bodenfeuchtigkeit erhalten bleibt.
Die Sortenauswahl
Die Sortenwahl ist ein strategisch Element des modernen Maisanbaus. Die Entscheidung liegt jedoch beim Landwirt.
Wie bereits festgestellt, ist sie sowohl für den in dem verfügbaren Klima-Zeitfenster möglichen Ertrag (Ertragspotenzial, Frühzeitigkeit), als auch bestimmte Eigenschaften, die mit mehr oder weniger hoher Sicherheit garantieren, dieses Ziel auch zu erreichen (Stresstoleranz, Krankheiten, etc.).
Entscheidende Kriterien:
- Das Ertragspotenzial
- Die Regelmäßigkeit der Leistungen sowie die Trockentoleranz
- Die physiologische Frühreife sowie die dazu beitragenden Eigenschaften: die Wuchskraft zu Beginn und die Schnelligkeit beim Abtrocknen am Ende des Zyklus.
- Die Standfestigkeit des Stängels”
Sekundäre Kriterien:
- Toleranz gegenüber Krankheiten der Blätter (Helminthosporiose) oder der Kolben (Fusarium)
- Pflanzenaufbau
Das Datum der Aussaat
Die Wahl des Aussaatdatums ist bei sämtlichen Kulturpflanzen sehr wichtig, da dieses es ermöglicht, sämtliche klimatischen Möglichkeiten einer Region auszuschöpfen.
Die Wahl des Aussaatdatums ist ein Kompromiss der Notwendigkeit, so schnell wie möglich den größtmöglichen klimatisch bedingten Zeitraum auszuschöpfen, um das gesamte Potenzial der gewählten Sorte auszunutzen:
- Der Boden sollte erwärmt, jedoch noch nicht ausgetrocknet sein. Mais keimt bei einer Bodentemperatur von 6 bis 8°C. Dabei sei angemerkt, dass die Bodentemperatur im Frühling schrittweise und stetig zunimmt, unabhängig von Schwankungen der Lufttemperatur.
- Das Profil darf nicht austrocknen, da das Saatgut Feuchtigkeit zum Keimen benötigt. Eine ausgetrocknete Krume hat einen unregelmäßigen Aufgang zur Folge, was für den Ertrag abträglich ist.
- Die vorhandenen Geräte für die Aussaat ist eine weitere Variable, die berücksichtigt werden muss: Anzahl an Säelemente (oder Sämaschinen), Großflächensämaschinen … Das Thema der Ausstattung wird sehr wichtig, wenn es darum geht, das Saatgut auf immer größere Flächen in immer kürzeren günstigen Zeitfenstern auszubringen.
Die Wahl der Bestandsdichte des Feldbestandes: Die Grundlage für den Ertrag
Der Ertrag ist ein direktes Ergebnis der von den Blättern aufgenommen Strahlung (der Blattindex ist somit mit der Bestandsdichte verbunden) sowie der Dauer ihres Funktionieren (und daher: Frühreife = Dauer des Zyklus).
Die Argumentationsgrundlagen für die Aussaatdichte wäre somit:
- Die Frühzeitigkeit der Hybriden;
- Das mögliche Ertragspotential (Wasserversorgung)
- Die Bestimmung (Ernte der Körner oder der ganzen Pflanze)
- Möglicherweise die Art des Bodens und der genetischer Typ.”
Die Aussaatdichte hat als Ziel die Bestandsdichte bei der Ernte plus vorhersehbare Verluste während des Zyklus.
Folglich muss:
- die Bestandsdichte an die Frühzeitigkeit angepasst werden, d. h. die niedrige Blattanzahl der frühreifen Sorten/die geringere Sonnenbestrahlung muss durch eine höhere Anzahl an Pflanzen ausgeglichen werden.
- für einen ausgeglichenen Wettbewerb zwischen benachbarten Pflanzen gesorgt werden, um eine Sterilität der dominierten Pflanzen zu vermeiden. Die Fruchtbarkeitsrate (Anzahl der Kolben pro 100 Pflanzen) ist ein ausgezeichneter physiologischer Indikator für die Beurteilung der Bestandsqualität. Er muss über 95 % liegen.
- die Pflanze vor Schädlingen schützen, die seine Fähigkeit zur Photosynthese schwächen könnten (Tiere: Blattläuse, Milben oder Pilze, Helminthosporiose, Fusarium-Befall des Stängels …).
- der Standardabstand zwischen der Saatreihen (75 bis 80 cm) ist wichtig, damit das Licht auch die unteren Blätter erreicht und diese in einem guten Zustand bleiben. Ein geringerer Abstand, der eine bessere Kontrolle des Aufgangs von Unkrautpopulationen ermöglicht, wird derzeit an zahlreichen Orten getestet.
> Die Bestandsdichte hängt von der Frühzeitigkeit der Sorte ab:
Je später die Pflanze ausgesät wird, umso mehr Blätter hat sie und umso weniger Pflanzen pro Hektar werden für einen Blattindex benötigt, d. h. es gelangt genügend Licht an die Blätter.
> Die Bestandsdichte ist von der Bodenart abhängig:
Leichte Böden reagieren auf eine höhere Dichte und benötigen mehr Pflanzen/ha, um das gleiche Potenzial wie schwere Böden zu erreichen. Die Schwarzerden liegen dazwischen.
Bei den modernen Hybriden sind die mit einer zu hohen Bestandsdichte verbundenen Risiken (kleinere Kolben, jedoch gleichbleibender Ertrag) selbst bei mäßiger Trockenheit begrenzter als die Folgen einer zu geringen Bestandsdichte, die die Sorte daran hindert, ihr gesamtes Potenzial auszuschöpfen, da die Ausgleichskapazität des Mais begrenzt ist).
Die Ablagetiefe und Qualität der Aussaat
Angestrebt wird ein gleichmäßiger und schneller Feldaufgang. Die Regelmäßigkeit der Ablagetiefe ist entscheidend dafür. Um diese zu erreichen, ist eine der Sämaschine angepasste, gemäßigte Ablagegeschwindigkeit: 5 bis 7 km/h für modernen, herkömmliche Sämaschinen, bis zu 10 km/h für die neuesten „schnellen“ Sämaschinen. Die Sämaschine ist das wichtigste Gerät des Maisbauern. Er kümmert sich um dessen regelmäßige Wartung.
Das Saatgut muss für die Keimung Zugriff auf die Bodenfeuchtigkeit haben und ausreichend belüftet werden:
- tief genug (≥ 4 bis 5 cm), um dem Frost, Vögeln oder einem Austrocken der Krume zu entgehen;
- nicht zu tief (< 9 bis 10 cm), um die Erschöpfung der Reserven im Samenkorn aufgrund der Streckung Keimlings zu vermeiden und das Aufgehen benötigte Zeit zu verkürzen, um tierischen und pflanzlichen Schädlingen zu entkommen.
Je nach Bodenart und Aussaattermin sollte das Saatgut zwischen 4 und 7 cm tief abgelegt werden, wobei darauf zu achten ist, dass:
- der Boden abgetrocknet, jedoch nicht ausgetrocknet ist mit genügend lockerer Erde rund um das Korn für einen guten Bodenkontakt;
- die Kluten bei verdichteten Böden eher an der Oberfläche sind; Mais hat wenig Probleme damit, in steinigen oder klutigen Böden aufzugehen;
- die Ablage regelmäßig ist, damit der Aufgang möglichst synchron stattfindet. Eine regelmäße Ablagetiefe ist für einen gleichmäßigen Abstand der Pflanzen einer Reihe wichtig.
Startdünger: eine nützliche Technik für einen erfolgreichen Maisanbau. Die Wirkung von Startdünger unterstützt das Jugendwachstum aufgrund der Wirkung eines Konzentrats von Phosphordünger direkt an den Samenwurzeln. Bei einem langsamen Aufgang des Feldbestandes (bei einem langen und kalten Frühling mit kalten, kahlen, sich langsam erwärmenden Böden) oder auf nur minimal vorbereiteten Böden, die sich nur langsam erwärmen, ist ein Startdünger unerlässlich.