Die Produktion von Körner- und Silomais sowie Maissaatgut in Europa
Die Maissaatgutproduktion in Europa: Stabile Nachfrage, zurückgehende Verfügbarkeit
Der F.N.P.S.M.S. (Der nationale Verband der Mais- und Sorghumsaatguterzeuger) hat seine Beobachtungen bezüglich des Einsatzes/der Ressourcen von Maissaatgut auf dem europäischen Markt aktualisiert, um die konsolidierten Ergebnisse in seine Verkaufskampagne 2019/2020 und die ersten Produktionstrends für 2020 zu integrieren :
- Eine stark beeinträchtigte Saatgutproduktion 2020
Trotz einer Zunahme von 16 % der europäischen Maissaatgutanbauflächen haben die schwierigen klimatischen Bedingungen 2020 die Kulturen beeinträchtigt: nicht optimale Aufgangsbedingungen, Hitzewellen im August und September mit Rekordtemperaturen, Dürreperioden … die es unmöglich machten, die für die Kampagne gesteckten Ziele zu erreichen.
- Eine hinter den Erwartungen zurückbleibende Produktion in Europa …
Frankreich, führender Maissaatgutproduzent in Europa, erreicht mit einem Vermehrungsprogramm von 80 000 ha ein technisches Ergebnis, das bei 90 % seines Ziels liegt.
In den anderen Erzeugerländern waren die Anbaubedingungen 2020 ebenfalls kompliziert; die Produktionen werden hier ebenso hinter den Erwartungen zurückbleiben.
- Eine geringeres Angebot bei anhaltender Nachfrage
Die Nachfrage war während der Aussaat von Körner- und Silomais in Europa 2020 hoch und wirkte sich dementsprechend auf die Übergangsbestände am Ende der Kampagne aus. Aufgrund einer höchstwahrscheinlich defizitären Produktion 2020 wird das Ziel für die Wiederauffüllung der Lagerbestände aufgrund eines um 16 % ansteigenden Produktionsplans in Europa nicht erreicht. Bezüglich der Verwendung der kommenden Kampagne für Maissaatgut weisen mehrere Signale auf eine starke Nachfrage für 2021 hin: Schwierigkeiten bei der Aussaat von Raps in wichtigen europäischen Erzeugerländern, die Notwendigkeit, die Silobestände in einem von der Trockenheit geprägten Kontext wieder aufzufüllen, ein ständiger genetischer Fortschritt bei den Maispflanzen mit neuen Sorten, die 2020 im Katalog aufgenommen wurden.
Angetrieben durch eine anhaltende Nachfrage, jedoch angesichts einer durch die schwierigen klimatischen Bedingungen beeinträchtigte Saatgutproduktion, könnte die Versorgung des Maismarktes für bestimmte Sorten erheblichen Spannungen ausgesetzt werden.
Die Körner- und Silomaisproduktion in Europa: zunehmende Anbauflächen, heterogene Erträge
Die Flächen von im Frühjahr 2020 ausgesätem Mais haben in ganz Europa stark zugenommen. In der Europäischen Union wird der Zuwachs der Anbaufläche von Mais auf +3 %, auf 15,3 Mha geschätzt, bei der 9 Mha auf Körnermais (+3 %) und 6,3 Mha auf Silomais (+2 %) kommen.
Wenn die Ernten auch noch nicht alle eingebracht sind, so zeigen die ersten Schätzungen der Europäischen Kommission, dass die Ertragsprognosen von Land zu Land sehr unterschiedlich ausfallen. Das Wetter war sehr trocken im östlichen Zentrum Frankreich, in Nordwestdeutschland, in Südrumänien und in Bulgarien, was in diesen Ländern zu Ernteeinbußen bei nicht beregneten Kulturen zur Folge hat. Umgekehrt fielen die Sommerniederschläge in Zentraleuropa zufriedenstellend aus. Daher werden in Norditalien bis Ostpolen gute Erträge erwartet.
Die Anbauflächen von Körnermais haben im Osten stark zugenommen, in Russland um 2,8 Mha (+9 %) und in der Ukraine um 5,4 Mha (+8 %). Die Erträge sind hier aufgrund der Dürre in den Gebieten rund um das Schwarze Meer ebenfalls heterogen.
Insgesamt dürften die Erträge in Europa trotz der allgegenwärtigen sommerlichen Dürreperioden im mehrjährigen Durchschnitt liegen.