Ein Saatgut mit hoher Wertschöpfung
Das in Frankreich produzierte Maissaatgut trägt ein komplexes genetisches Erbe mit einem hohem Mehrwert in sich. Die Sortenreinheit und Keimqualität garantieren dem Landwirt eine optimale Anlage der Kultur. Das höhere Ertragspotenzial wird durch die Saatgutbehandlung gewährleistet, die für einen Eigenschutz des Korns und der Pflanze gegen Schädlinge (Pilze, Insekten, Vögel) sorgt.
Und der Landwirt erhält, in dem Moment, in dem er sein Saatgut auswählt, Zugriff auf genau diese Technologien.
Eine optimale Keimfähigkeit
Die Keimfähigkeit des in Frankreich erzeugten Saatgutes ist sehr hoch. Französisches Saatgut kann eine durchschnittliche Keimrate vorweisen, die im Allgemeinen deutlich über den von den Zertifizierungssystemen geforderten 90 % liegt. Diese positive Abweichung illustriert perfekt das Engagement der französischen Branche für ihr Ziel, Saatgut mit einer einwandfreien Qualität anbieten zu können.
Die unter kontrollierten Laborbedingungen gemessene Keimfähigkeit ist jedoch keine exakte Vorhersage der Auflaufrate auf dem Feld. Die Luft- und Bodentemperatur, die Dichte und Vernässung des Bodens sowie die Tiefe und die Qualität der Aussaat sind Faktoren, die einen direkten Einfluss auf die tatsächliche Auflaufrate haben.
Es wurden daher Krafttests entwickelt, um unter schlechten Aufgangsbedingungen Risikochargen erkennen zu können. Die Keimkraft einer Charge ist somit ihre Fähigkeit, selbst unter ungünstigen Bedingungen korrekt aufzugehen und lebensfähige Keimpflanzen mit einer homogenen Größe zu produzieren, die sich ausreichend entwickeln. Bei diesen Tests variieren drei Faktoren, die immer wieder geändert werden: die Temperatur (5 bis 12°C), die Wassermenge im Träger (10 % bis vollständiger Sättigung) sowie die Art des Trägers (Erde, Sand, Düngererde, Löschpapier). Nach diesen Tests werden die Chargen ohne eine ausreichende Keimrate vom Markt genommen.
Sämtliche Größen sind ok
Entsprechend der verschiedenen durchgeführten Versuche zu diesem Thema hat die Größe eines Korns keine erwiesene Auswirkung auf den Ertrag. Die Größe eines Maiskorns ist von den genetischen Eigenschaften des zur Vermehrung verwendeten Basissaatgutes sowie den Anbaubedingungen abhängig. So kann ein und dieselbe Sorte, wenn sie in zwei verschiedenen Gebieten angebaut wird, verschiedene Größen hervorbringen. Aus physiologischer Sicht wird davon ausgegangen, dass die Entwicklungsgeschwindigkeit (d. h. die Geschwindigkeit, mit der die ersten Blätter erscheinen) unabhängig von der Größe des Korns gleich ist.
Es ist dann auch die Homogenität der Stadien in ein und derselben Parzelle, die das Potenzial jeder Pflanze schützt.
Eine unumstrittene Sortenreinheit
Die Reinheit der erzeugten Hybriden – ein Zeichen der hohen Qualität der Sorten „made in France“ – ist von der Qualität des Basissaatguts und der Wachsamkeit der Akteure den gesamten Produktionskreislauf über abhängig. Die Verpflichtung zu einer „absoluten Fehlerfreiheit“ bei der Sortenreinheit zwingt den Saatgutvermehrer zu einer regelmäßig durchgeführten Selektion während der Vegetationsperiode sowie zu perfekten Kastrationen ….
Die Statistiken zeigen, dass die Wachsamkeit und die Professionalität der Saatguterzeuger es ermöglichen, einen Reinheitsgrad von über 99 % zu erreichen, ein Schwellenwert, der wesentlich höher liegt als von den technischen Zertifizierungsvorschrift vorgeschrieben wird. Die Branche ist sehr darum bemüht, dieses sehr hohe Anforderungsniveau aufrechtzuerhalten, damit beim Kauf einer Saatgutdose die Qualität und das Ertragspotenzial gewährleistet ist, die der Landwirt erwartet.
Aufgrund der zahlreichen Arbeitsschritte, die die Chargen während des Herstellungsprozesses durchlaufen, können diese jedoch zwei Arten von Verunreinigungen enthalten:
- spezifische Verunreinigungen: Fremdstoffe, z. B. Bruchkörner, Steinchen, Pflanzenreste, etc.
- Sortenverunreinigungen: Körner aus Kreuzungen mit Pollen von Pflanzen außerhalb der Vermehrungsfläche (Abweichungen) oder durch die Befruchtung mit weiblichen Elternpflanzen, die nicht perfekt kastriert wurden (Selbstbefruchtung).
Diese Art von Verunreinigung ist jedoch relativ gering aufgrund des hohen Anforderungsniveaus der französischen Zertifizierungsstandards.
Eine Rückverfolgbarkeit von der kommerziellen Dosis bis zu den Vermehrungsflächen
Ein Zertifikat als Identifikationsblatt
In Frankreich profitiert jede Saatgut-Dosis von den Aufzeichnungen bezüglich des Verlaufs des Anbauzyklus, da diese Informationen mittels der Chargennummer zugänglich sind.
In dem Zertifikat wird angegeben:
- der Code der Anlage, in der das Saatgut aufbereitet wurde;
- der Code des Unternehmens, das die Saatgut-Charge für die Zertifizierung angeboten hat;
- ein Buchstaben, der entsprechenden Zertifizierungskampagne;
- eine Fertigungsauftragsnummer.
Mit dieser Nummer ermöglicht das französische Tracking-System, für jeden Sack Saatgut den Zugriff auf folgende Informationen: Von wo, wann und wem stammt das Saatgut und wann, wo und von wem wurde es zertifiziert. Mit dieser Nummer ist zudem ein direkter Zugriff auf die für die Zertifizierung durchgeführten Analysen möglich.
Zusätzlich zum Tracking eines Sack Saatgutes bis hin zur Produktionsanlage ermöglicht das französische System außerdem, das Saatgut bis zu seiner Vermehrungsfläche zurückzuverfolgen. Für jede Parzelle, auf der zertifiziertes Saatgut erzeugt wird, liegt ein Vertrag zwischen dem Produzenten und der VO-Firma vor. In dieser „Anbauerklärung“ werden zudem sämtliche Informationen bezüglich der Produktion aufgeführt: Art, Sorte, Fläche, Kategorie des zu erzeugenden Saatgutes sowie die Chargennummer und die Kategorie des dem Erzeuger gelieferten Vorstufensaatgutes.
Ein Instrumen der Qualitätskontrolle
Dieses Tracking-System ermöglicht ein lückenloses Tracking der kommerzialisierten Dosis bis zurück zu den Parzellen des Erzeugers – eine Absicherung für die Saatguthersteller.
Mit diesen Aufzeichnung über den Verlauf der Kulturen und dem der Chargen ermöglicht bei einer Produktion schlechter Qualität, mit Analysen nach den Gründen für diese schlechte Qualität zu suchen. Diese Analyseergebnisse ermöglichen wiederum die Durchführung von Korrekturmaßnahmen und tragen somit zur hervorragenden Qualität des französischen Saatgutes bei.
Eine Qualitätsgarantieren für nachgelagerte Branchen
Maissaatgut generiert in sämtlichen Anwendersektoren, z. B. Zuchtbetrieben hochwertiger Tiere, einen zusätzlichen Gewinn. Das rückverfolgbare Saatgut ist das erste Glied einer Wertschöpfungskette, in der die Rückverfolgbarkeit inzwischen eine der wichtigsten Voraussetzungen ist.
Dies gilt für die meisten Wertschöpfungsketten im Agrar- und Lebensmittelsektor und dem Handel, die immer häufiger diese Anforderung in ihre Lastenhefte aufnehmen.